Am ersten Weihnachtstag 2000 entfloh ich dem heftigen Schneesturm und landete bei 25 Grad in Marokko. Das Ziel hieß Agadir und entpuppte sich als einen sehr bescheiden eingerichteter Bungalow, dessen einziger Vorteil darin bestand, dass er nahe dem Meer gelegen war. Bei Regen! machte ich mich auf den Weg, um einige Einkäufe zu erledigen. Danach erkundete ich die Anlage und ließ das Erste Trinkgeld beim Abendessen. Müde fiel ich ins Betten und schlief traumlos bis zum nächsten Morgen. Schade eigentlich soll das, was man in der ersten Nacht im fremden Bett träumt in Erfüllung gehen.
Nun nach dem Frühstück wartete ein Begrüßungsgespräch des Reiseveranstalters auf mich. nebst verdünnten Begrüßungsgetränk. Zufällig saß ich neben U.. Sie kam aus Leipzig und war auch allein unterwegs. Dummerweise schloß Ihre Tür nicht und sie sagte nur: „ Ich will sofort wieder nach Hause“ Ich schaute sie an, sie war eine blonde Frau Anfang Vierzig und schaute ziemlich frustriert rein. Wir hörten was von möglichen Ausflugszielen, Verhaltensregeln und wie wir unser Urlaubsgeld nicht den herum streuenden Händlern am Strand sondern unserem geliebten Reiseveranstalter geben sollten.
Wir beschlossen zusammen an den Strand und in den Ort zu gehen. Wir redeten viel und lernten uns immer besser kennen. U. hatte eine Tochter und einen Sohn und machte gerade Urlaub von den Schwierigkeiten zu Hause den Hausschulden, nörgelnden mit wohnenden Eltern und Männern, die sie letztendlich in eine Therapie getrieben hatten. Ich fand U. toll
Blöderweise hatte sie einem Freund am Vortag ihr Leid geklagt und ihn gebeten nach Marokko zu kommen, was dieser dann leider auch tat, etwas später. Doch vorher gehörte fast eine wunderbare Woche uns. Wir sonnten uns am Strand, verwirrten die Händler und schwärmten für die Animateure.
Nachmittags trafen wir uns am Pool und genehmigten uns einen Drink und wir visierten die Anwesenden. Plötzlich gingen zwei Animateure über die Brücke des Pool. Der Linke war mir schon vorher aufgefallen. Er war unglaublich muskulös und sah verdammt gut aus. Ich griff nach meiner Sonnenbrille und ließ sie langsam runtergleiten (die Nase natürlich) und sendete einen tiefen Blick in Richtung Muskelmann. Der wurde aber leider falsch aufgefangen von seinem Partner, der von nun an nicht mehr von meiner Seite wich. Super!
Er Richi wurde nicht müde mich um ein Date zu bitten und schließlich gab ich nach. Wir trafen uns am Hoteleingang Richtung Meer. Natürlich hatte ich U. Bescheid gegeben. Inzwischen war ihr Freund R. eingetroffen und beide hatten sicher eine Menge zu besprechen. Ich hatte ihn kurz zu Gesicht bekommen. Er war einer jener zu schnell alt und auch dick gewordenen Typen, auf die die Beschreibung typisch deutsch zutraf oder eher prollich? Mich beruhigte das U. mir anvertraut hatte, das sie noch nicht wirklich zusammen waren. Eigentlich paßte er mit seiner polternden Art so gar nicht zu ihr. Immerhin war er gekommen. Später erfuhr ich jedoch, daß U. ihm den Flug bezahlt hatte. Nun nichts ist perfekt. Jetzt hatte ich sowieso mein eigenes Date vor mir.
Richi war ein typischer Marokkaner. Aber was ist das? Er war etwa Anfang 30 groß dunkel und schlank, aber so richtig hübsch war er nicht. Er hatte dunkle Haare und braune Augen und konnte fließend deutsch. Er wartete schon auf mich, als ich sportlich, leger auf ihn zu schlenderte. Wäre es ein wichtiges Date gewesen hätte ich bestimmt mehr aufgedreht. Aber dummerweise hatte ich auch meinen Fön vergessen und mein Haar ließ sich nur mit einem Haarband bändigen. Meine Traumfigur war im letzten Jahr irgendwann verloren gegangen, aber ich ging nun auf Mitte Dreißig zu und da mußten langsam die inneren Werte wirken.
Auf ihn wirkten sie offensichtlich. Wir spazierten am Strand und verfolgten den Sonnenuntergang. Auf der Promenade waren Heerscharen von Menschen unterwegs. Nach einem kleinen Platz begann eine Straße, in der Cafés und Bars aneinander gereiht waren.
Aus einer dröhnte Live-Musik. In die gingen wir rein. Wir bestellten ein Rotwein und philosophierten über die Welt, das Leben und eigentlich war es ziemlich langweilig, weil der Mensch mich überhaupt nicht interessierte. Nun wir blieben jedoch eine ganze Weile so bis Mitternacht, da bestand ich darauf nach Hause bzw. ins Hotel gebracht zu werden.
Eine halbe Stunde später war ich auch da. Relativ vergnügt und unbefangen ging ich in die Hotel eigene Disko und traf auf U. und ihren Freund R. . Die waren in einiger Aufruhr, da sie mich seit Stunden vermißt hatten. Also hatten sie mehrere Male an der Rezeption nach mir gefragt. Auch hatten Sie Tarik – so hieß dieser unglaublich gutaussehende Animateur, den ich eigentlich hatte treffen wollen, erzählt, das ich mit Richi verabredet war und noch nicht aufgetaucht wäre. Sein, wie ich finde trockener Kommentar war, das Richi mich schon wohlbehalten am nächsten Morgen abgeben würde. na toll! Also stellte ich erst mal Tarik - der natürlich unglaublich gutaussehend an einer Säule gelehnt stand - klar, dass ich schon vor dem Morgen wohlbehalten wieder angekommen war.
Unschlagbar war jedoch R., der mich knapp 30 Minuten kennend, einen unerschütterbaren Beschützerinstinkt aufgebaut hatte. Na klar, er kam ja auch aus der Zivilisation und mußte deutsche Frauen vor den Bestien beschützen. Vielleicht sollte er das nächste Mal fragen, ob sie von ihm beschützt werden wollen. Er schüttete Whisky in sich hinein und beschwerte sich, dass die es wirklich wagten arabische – übrigens sehr tanzbare- Musik spielten, wo doch er – ein Deutscher- in der Disko saß. Aber ich glaube nicht mal DJ Ötzi hätte ihn aus dem Sofa gerissen.
Na egal ich mochte ihn nicht mehr ertragen und nachdem ich ihm mehrere Male erklärt hatte, das ich keinesfalls seine kleine Schwester bin und auch keinen Wert auf seinen besonderen Schutz lege, konnte ich U. überreden nach auch arabischen Rhythmen zu tanzen. Was wir im Übrigen schon ziemlich gut beherrschten.
Außerdem konnte ich so Tarik im Augenfeld behalten.
Offensichtlich macht es keinen Eindruck auf ihn, denn er stand immer noch unbeweglich an seiner Säule und nippte an seinem vermutlich alkoholfreien Drink.
R. schmollte immer unverhohlener in seiner Ecke rum und ich hatte keine Lust mich weiterhin für mein angebliches Fehlverhalten zu entschuldigen, also verabschiedete ich mich, wünschte brav eine gute Nacht und suchte den Weg zu meinem Bungalow und fand ihn schließlich. Ich sank in mein Bett und in einen tiefen Schlaf.
Nun nach dem Frühstück wartete ein Begrüßungsgespräch des Reiseveranstalters auf mich. nebst verdünnten Begrüßungsgetränk. Zufällig saß ich neben U.. Sie kam aus Leipzig und war auch allein unterwegs. Dummerweise schloß Ihre Tür nicht und sie sagte nur: „ Ich will sofort wieder nach Hause“ Ich schaute sie an, sie war eine blonde Frau Anfang Vierzig und schaute ziemlich frustriert rein. Wir hörten was von möglichen Ausflugszielen, Verhaltensregeln und wie wir unser Urlaubsgeld nicht den herum streuenden Händlern am Strand sondern unserem geliebten Reiseveranstalter geben sollten.
Wir beschlossen zusammen an den Strand und in den Ort zu gehen. Wir redeten viel und lernten uns immer besser kennen. U. hatte eine Tochter und einen Sohn und machte gerade Urlaub von den Schwierigkeiten zu Hause den Hausschulden, nörgelnden mit wohnenden Eltern und Männern, die sie letztendlich in eine Therapie getrieben hatten. Ich fand U. toll
Blöderweise hatte sie einem Freund am Vortag ihr Leid geklagt und ihn gebeten nach Marokko zu kommen, was dieser dann leider auch tat, etwas später. Doch vorher gehörte fast eine wunderbare Woche uns. Wir sonnten uns am Strand, verwirrten die Händler und schwärmten für die Animateure.
Nachmittags trafen wir uns am Pool und genehmigten uns einen Drink und wir visierten die Anwesenden. Plötzlich gingen zwei Animateure über die Brücke des Pool. Der Linke war mir schon vorher aufgefallen. Er war unglaublich muskulös und sah verdammt gut aus. Ich griff nach meiner Sonnenbrille und ließ sie langsam runtergleiten (die Nase natürlich) und sendete einen tiefen Blick in Richtung Muskelmann. Der wurde aber leider falsch aufgefangen von seinem Partner, der von nun an nicht mehr von meiner Seite wich. Super!
Er Richi wurde nicht müde mich um ein Date zu bitten und schließlich gab ich nach. Wir trafen uns am Hoteleingang Richtung Meer. Natürlich hatte ich U. Bescheid gegeben. Inzwischen war ihr Freund R. eingetroffen und beide hatten sicher eine Menge zu besprechen. Ich hatte ihn kurz zu Gesicht bekommen. Er war einer jener zu schnell alt und auch dick gewordenen Typen, auf die die Beschreibung typisch deutsch zutraf oder eher prollich? Mich beruhigte das U. mir anvertraut hatte, das sie noch nicht wirklich zusammen waren. Eigentlich paßte er mit seiner polternden Art so gar nicht zu ihr. Immerhin war er gekommen. Später erfuhr ich jedoch, daß U. ihm den Flug bezahlt hatte. Nun nichts ist perfekt. Jetzt hatte ich sowieso mein eigenes Date vor mir.
Richi war ein typischer Marokkaner. Aber was ist das? Er war etwa Anfang 30 groß dunkel und schlank, aber so richtig hübsch war er nicht. Er hatte dunkle Haare und braune Augen und konnte fließend deutsch. Er wartete schon auf mich, als ich sportlich, leger auf ihn zu schlenderte. Wäre es ein wichtiges Date gewesen hätte ich bestimmt mehr aufgedreht. Aber dummerweise hatte ich auch meinen Fön vergessen und mein Haar ließ sich nur mit einem Haarband bändigen. Meine Traumfigur war im letzten Jahr irgendwann verloren gegangen, aber ich ging nun auf Mitte Dreißig zu und da mußten langsam die inneren Werte wirken.
Auf ihn wirkten sie offensichtlich. Wir spazierten am Strand und verfolgten den Sonnenuntergang. Auf der Promenade waren Heerscharen von Menschen unterwegs. Nach einem kleinen Platz begann eine Straße, in der Cafés und Bars aneinander gereiht waren.
Aus einer dröhnte Live-Musik. In die gingen wir rein. Wir bestellten ein Rotwein und philosophierten über die Welt, das Leben und eigentlich war es ziemlich langweilig, weil der Mensch mich überhaupt nicht interessierte. Nun wir blieben jedoch eine ganze Weile so bis Mitternacht, da bestand ich darauf nach Hause bzw. ins Hotel gebracht zu werden.
Eine halbe Stunde später war ich auch da. Relativ vergnügt und unbefangen ging ich in die Hotel eigene Disko und traf auf U. und ihren Freund R. . Die waren in einiger Aufruhr, da sie mich seit Stunden vermißt hatten. Also hatten sie mehrere Male an der Rezeption nach mir gefragt. Auch hatten Sie Tarik – so hieß dieser unglaublich gutaussehende Animateur, den ich eigentlich hatte treffen wollen, erzählt, das ich mit Richi verabredet war und noch nicht aufgetaucht wäre. Sein, wie ich finde trockener Kommentar war, das Richi mich schon wohlbehalten am nächsten Morgen abgeben würde. na toll! Also stellte ich erst mal Tarik - der natürlich unglaublich gutaussehend an einer Säule gelehnt stand - klar, dass ich schon vor dem Morgen wohlbehalten wieder angekommen war.
Unschlagbar war jedoch R., der mich knapp 30 Minuten kennend, einen unerschütterbaren Beschützerinstinkt aufgebaut hatte. Na klar, er kam ja auch aus der Zivilisation und mußte deutsche Frauen vor den Bestien beschützen. Vielleicht sollte er das nächste Mal fragen, ob sie von ihm beschützt werden wollen. Er schüttete Whisky in sich hinein und beschwerte sich, dass die es wirklich wagten arabische – übrigens sehr tanzbare- Musik spielten, wo doch er – ein Deutscher- in der Disko saß. Aber ich glaube nicht mal DJ Ötzi hätte ihn aus dem Sofa gerissen.
Na egal ich mochte ihn nicht mehr ertragen und nachdem ich ihm mehrere Male erklärt hatte, das ich keinesfalls seine kleine Schwester bin und auch keinen Wert auf seinen besonderen Schutz lege, konnte ich U. überreden nach auch arabischen Rhythmen zu tanzen. Was wir im Übrigen schon ziemlich gut beherrschten.
Außerdem konnte ich so Tarik im Augenfeld behalten.
Offensichtlich macht es keinen Eindruck auf ihn, denn er stand immer noch unbeweglich an seiner Säule und nippte an seinem vermutlich alkoholfreien Drink.
R. schmollte immer unverhohlener in seiner Ecke rum und ich hatte keine Lust mich weiterhin für mein angebliches Fehlverhalten zu entschuldigen, also verabschiedete ich mich, wünschte brav eine gute Nacht und suchte den Weg zu meinem Bungalow und fand ihn schließlich. Ich sank in mein Bett und in einen tiefen Schlaf.
scheues Reh - am Mi, 14. Juli 2004, 18:47 - Rubrik: Reisen
hidden_mask meinte am 15. Jul, 10:24:
hast du ein so gutes gedächtnis, das du nach vier jahren noch so viele details behalten konntest, oder ist das ein auszug von deinem tagebuch oder ähnlichem?die moral von dieser geschichte:
erstens kommt es anders,
und zweitens als man denkt. ;-}
scheues Reh antwortete am 15. Jul, 14:30:
wenn du mich
über gestern befragen willst habe ich noch große Lücken ;-(
hidden_mask antwortete am 15. Jul, 22:24:
uje
das ist wohl einiges schief gelaufen bei deinem date.sorry - wollte dir nicht auf die füsse treten.
tilak meinte am 15. Jul, 11:24:
@rehlein
und gestern, abend ?
scheues Reh antwortete am 15. Jul, 14:30:
geht noch nicht
Nachwirkungen noch erdrückend
tilak antwortete am 15. Jul, 15:19:
:)
vielleicht erzählst du es uns in vier Jahren :) :) :)