der Wunsch an sich
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Ich fahre U-Bahn. Jeden Tag. Und das muß nicht nur schön sein. Neulich sprang so ein Handy-am-Ohr-Verwachsener-rein:"hast du schon mit dem Vorstand gesprochen? Dann kann ich endlich das Marketingfeuerwerk loslassen" Natürlich und am Besten hier im Abteil. Oder "Ich muß die Methadon Behandlung sofort anfangen, jetzt sofort!" Für alle Datenschützer sei gesagt: die Leute lieben Öffentlichkeit. Erst kürzlich hätte ich, sofern ich Schreibzeug (und Interesse) parat gehabt hätte, sämtliche persönlich Daten aufnehmen können, die mein Gegenüber seinem Sozialverwalter bereitwillig mitteilte. Und natürlich freue ich mich, wenn der diplomierte Jurastudent zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird und ich weiß jetzt auch, dass Herr Munters im Büro 216 (Flur zweite Tür rechts) sich auf sein Kommen freut.
Gern freue ich mich auch über Nachwuchs, der früh seine Persönlichkeit und seine Stimme testet - aber bitte doch nicht zehn Stationen lang und nicht neun Uhr. Auch den Kampf um "Fenster auf" (absolut verständlich) und "Fenster zu"- es zieht so (zieht euch warm an) finde ich immer wieder faszinierend.
Und etwas mit Schauern denk ich an den jungen Mann von gestern zurück, der sich ständig kratzte. Ich hoffe er hat mir nichts überlassen. Ausgesprochen gern sitze ich am Ende des Abteils, wo mir keiner im Rücken sitzt, da kann ich mich wenigstens voll auf das Geschehen in der Mitte konzentrieren. Genauso verrückt wie Auto fahren in der Rush hour nur mit Körperkontakt.....
hidden_mask meinte am 25. Aug, 11:26:
wirklich toll geschrieben!!!

nun ja, du könntest auch mit'n mp3-player musik hören. dann hättest du ein paar live videoclips und würdest dem datenschutz gerecht werden ;-}} 
scheues Reh antwortete am 25. Aug, 19:18:
aber was einem da alles entgehen würde....;)) 
 

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