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12. März 2004
Das Telefon klingelte um 6 Uhr. Unter Einbeziehung der Zeitverschiebung bedeutete das mitten in der Nacht. Also fertig machen und ja nicht vergessen Schulter und Knie zu bedecken und ins Restaurant zum schnellen Frühstück. Mohammed und der Bus warteten schon auf uns. Unser erstes Ziel hieß Karnak Tempel. Es ist der Tempel, der durch die Sphinxallee mit dem Luxurtempel verbunden ist, die jedoch noch nicht vollständig freigelegt wurde, da im Laufe der Geschichte der Nilschlamm alles bedeckt hatte und heute hier Wohnhäuser stehen. Karnak ist eine der größten Tempelanlagen und verfügt über den vermutlich größten Säulengang. Mohammed verfügte über großes Wissen, um die Geschichte Bauweise und Philosopie der alten Ägypter. Das gab er uns gern preis. Doch so viele Informationen am frühen Morgen ... Erstaunlich interessiert stand Junior mit seiner Videokamera vor ihm und nahm jedes Wort auf. Der Rundgang führte in die einzelnen Teile des Heiligtums die mit der Zunahme der Bedeutung immer höheren VIP der damaligen Zeit vorbehalten war bis schließlich nur noch der Pharao selbst das letzte Heiligtum betreten durfte.

Bis zu diesem Zeitpunkt wußte ich nicht, das Baudenkmäler vor der Zerstörung nachfolgender oder rivalisierender Pharaonen nur dadurch geschützt werden konnten, das man sie einer Gottheit schenkte/widmete. Aber die alten Ägypter waren wirklich trickreich und so wurde die ungewünschte Stele einfach mit einer weiteren Mauer ummantelt und verschwand aus dem Blick.

Also nächstes folgte eine längere Busfahrt um zum anderen Ufer des Nils zu gelangen. Zum Terrassentempel der Frau die man am besten mit einem Niesser ausspricht Hatschepsud. Erst hier erfuhr ich, das dies die Stelle der Attentate auf Touristen gewesen war. Nun die örtlichen Gegebenheiten boten beste Bedingungen. Eingeschlossen von gewaltigen Felswänden stand der Tempel in einem Tal und wir standen auf dem Platz davor wie auf einem Präsentierteller. oooAuch an diesem Tag schienen bewaffnete Männer auf den Bergen zu stehen. Diesmal aber – wohl- zum Schutz. Irgendwo beim Besteigen der unendlich langen Treppe verlor ich Junior. Er war mit seiner Kamera beschäftigt und ich mit meiner. Als ich oben am Heiligtum stand war er jedenfalls nicht mehr bei mir, also gestaltete sich mein Abgang ehr hektisch. Von oben scannte ich den Platz und konnte ihn nicht entdecken – obwohl ich ihm doch sein Hemd malerisch um den Kopf gebunden hatte. Auf dem Platz angekommen entdeckte ich ihn sitzen auf einer Steinmauer völlig tiefen entspannt. Nun wir wollten zurück zum Bus. Das war jedoch nicht so einfach, denn vorher mußten wir uns durch ein Heer von fliegenden Händlern kämpfen, die natürlich nur echte Ware zu den absolut günstigsten Preisen anboten ja und nur gucken kostet ja nichts. Bis auf einen Scarabäus einen Sonnenhut (den wollten wir ja sowieso kaufen) und...
Die nächste Station war das Tal der Könige. Die berühmte Grabanlage im Fels. Es war schon Mittag und die Sonne brannte auf uns nieder. Ein Grab schaffte ich und Junior noch zwei weitere. Mohammed war sehr streng mit uns und zog seinen Terminplan kompromißlos durch und so verabschiedeten wir uns auch bald von Tut Ench Amun und den anderen und fuhren zurück zum Schiff. Und kaum angekommen legte das Schiff auch ab und begab sich auf seinen Weg nach Oberägypten. Blau ist der Nil und wunderschön. An seinen Ufern sah man fruchtbare Felder abgelöst von öder Wüste die dennoch golden sich vom Horizont trennte. Wir passierten das Old Katerakt – jenes Hotel indem Peter Ustinov alias Poirot seinen Mordfall löste. und wir fuhren weiter Richtung Esna. Ich begab mich auf das Sonnendeck und belegte einer der Liegen. um fünf ertönte ein Gongschlag „it’s teatime now“ Ein netter Kellner brachte mir Kaffee und Kuchen und ich fühlte mich wie im Paradies.
Unterwegs sahen wir auch merkwürdige Dinge. Es gab einige Zuckerrohrfabriken. ‚Aus ihren Schornsteinen quoll schwarzer Rauch und legte sich wie ein unheilvoller Nebel über den Nil . Wenn man bedenkt, das mindestens 280 Schiffe auf dem Nil fahren unter der Flagge der größten Tourismusunternehmen der Welt, warum können diese nicht einen Fond bilden um Gelder für Filteranlagen zu sammeln? Schliesslich wird in einigen Jahren auch Ihre Geschäftsgrundlage zerstört sein und eine Rekonstruktion derselben wird unendlich viel teurer sein.
Am Abend erwartete uns wieder ein köstliches Büfett und ich muß sagen ich war wirklich überrascht ob der Reichhaltigkeit und Frische der dargebotenen Speisen. Als verboten würde ich das Dessert einstufen – selten genoß ich derartig Leckeres.
Kurz vor der Schleuse gingen wir vor Anker und nun wurde es lustig um die vielen Schiffe sammelten sich kleine Händlerboote, aus denen sobald man den Kopf über die Reling hielt Waren in Plastiktüten hochgeworfen wurde. fand man das gut steckte man Geld in die Tüte und warf sie wieder hinein, wenn nicht wurde das Paket zurück befördert. Und so wechselten Galabias und andere Andenken ihren Besitzer.
Nicht allzu spät fielen wir ins Bett und schliefen einen traumlosen Schlaf.
oops meinte am 23. Aug, 21:15:
ich schwärme auch immer noch von meiner ägyptenreise... 
scheues Reh antwortete am 23. Aug, 21:20:
es
war sooooo schön............. 
oops antwortete am 23. Aug, 23:13:
jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa 
kdany meinte am 26. Aug, 00:06:
wunderschön formuliert & geschrieben! 
 

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