der Wunsch an sich
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Ich kann mich nicht erinnern, etwas geträumt zu haben. Also kann auch nichts in Erfüllung gehen.
Und dennoch erwartet uns ein besonders schöner Tag. Zuerst müssen die Koffer wieder eingepackt und das Frühstücksbüfett erobert werden. Die verbleibende Zeit nutze ich, um Wasser einzukaufen. Das bedeutet, erstens Geld zu tauschen, zweitens ein entsprechendes Geschäft zu finden und drittens sein Begehr in Englisch vorzutragen und die Antwort auch richtig zu verstehen. Test bestanden. Schon nach 30 Minuten halte ich das Gewünschte in der Hand. Natürlich kommen wir zu spät zum Bus (4 Minuten) und tragen zu leichter Unruhe bei. Die Fahrt zu den Wasserfällen ist nicht besonders lang.
Der Eingang ist ein unscheinbares Holzhäuschen, in dem eine kleine Ausstellung auf das Naturschauspiel vorbereitet. Nachdem Herr Livingstone 1855 die Fälle bei der Untersuchung des Sambesi Flusses auf Schiffbarkeit entdeckt hat, haben sie sich wohl nicht sehr verändert. Auf simbabwischer Seite sind sie nun voll erschlossen, sehr zum Nachteil der Sambier, die andererseits angrenzen, aber vom touristischen Kuchen ausgeschlossen bleiben. Um dieses wieder auszugleichen ist für die Simbabwer ca. 100 m nach den Wasserfällen mit dem Sambesi Schluß. Das bedeutet, das wildwassergierige Touristen ihren Spaß in Sambia haben können. Und natürlich auch dort Ihr Geld lassen dürfen.
Der Weg zu den Fällen ist mit einigen Überraschungen gespickt. Vorbei an dem überdimensionalen Denkmal von Livingstone führt eine Treppe mit 74 Stufen hinab zu einer Plattform. Hier kann man in halber Höhe die Fälle inklusive Dusche erleben. Nachteil, die 74 Stufen muß man auch wieder hinauf.
Danach führt der Weg ca. 3 km entlang der Schlucht. Auf der Gegenseite die fünf Fälle, von denen man uns versichert, daß sie zu dieser Jahreszeit nur wenig Wasser führen. Das Wasser schießt etwa 100 m in die Tiefe und verursacht dabei einen höllischen Lärm. Die Luft ist feucht und an den Rändern hat sich eine üppige Vegetation entwickelt, die man keine hundert Meter entfernt schmerzlich vermißt. Einige Todesmutige baden auf der anderen Seite am Rand der Schlucht. Andere klettern diesseits bis an den Rand der Schlucht, um die beste Abschußposition zu haben. Ist übrigens perfekt gesichert: Kein Zaun, kein gar nichts.
Leider drängt auch hier wieder die Zeit. Dennoch können wir einen Bungee - Sprung von einer Brücke in die Schlucht verfolgen. Adrenalin pur.
Wieder rein in den Bus und auf nach Botswana. Landschaft ist hier ziemlich langweilig. Ab und zu steht ein giftgrüner Baum zwischen den sonst trockenen Gehölzen. Temperatur etwa 30 Grad außen, im Bus eher weniger.
Ab durch die Seuchenwanne und rein ins Wildreservat.
Vorbei an Wellblechhütten winzigsten Ausmaßes nähern wir uns unserem Ziel der Mowana Safari Lodge. Sie ist am Chobefluß in 6 km Entfernung zum Chobe-Nationalpark gelegen.
Die Schranke wird geöffnet und über eine lange Auffahrt kommen wir in einer grünen Oase an. Mit viel Aufwand wurde hier der Natur ein paradiesischer Ort abgerungen, der unter den klimatischen Bedingungen jedoch täglicher Pflege und vor allem Wasser bedarf. Die Gebäude sind liebevoll der Umgebung angepaßt, mit viel Holz erbaut und Ried gedeckt. Überall finden wir typisch afrikanische Details. Riesige Stoßzähne als Eckpfeiler, als Blumenhalter aufgehängte Einbäume, Schnitzereien und Korbwaren. Auch hier erwartet uns ein Fruchtcocktail und eine gut funktionierende Reiseleitung, die sofort die nächsten drei Tage durch plant.
Wir suchen unser Zimmer auf. Es ist komfortabel und gemütlich eingerichtet und hat getrennte Betten.
Das Badezimmer hat als Waschbecken Tonschüsseln (Jedenfalls etwas in dieser Art). Sieht ziemlich witzig aus. Vorsorglich gehört zur Ausstattung Insektenspray und Mückenschutzmittel. Dieses verschwindet sogleich im Handgepäck. Zwischen dem opulenten Mittagsbüfett und der ersten Safari haben wir noch ein wenig Zeit in der wir uns jedoch nicht langweilen.
16.00 Uhr stehen wir mit Fotoapparat 4 Filmen bewaffnet, mückenschutzgesichert und mit Ferngläsern bereit zur Jeepsafari.
Es handelt sich um offene Geländewagen, in denen bis zu 11 Personen Platz finden. Wir sind zu acht. Es geht los.
Wir fahren an den Häusern der Einwohner -Eingeborener klingt schrecklich - vorbei. Die Palette reicht von Wellblechhütte über Häuschen mit Waschgelegenheit auf dem Hof bis zur Prunkvilla. Übrigens sehe ich hier nur zwei Hunde. Der Rest ist bestimmt zum Abendessen.
Am Wildpark empfängt uns eine Horde Affen. Einer tut etwas ziemlich triebhaftes mitten an der Straße mit seiner Freundin - schöne Sitten hier. Aber wir sind ja auch im Gebiet der Hottentotten, was will man da erwarten.
Schranke hoch und nun? Erst einmal passierte gar nichts. Der Führer blickt zwar wie wild um sich herum, kann aber nichts sehenswertes außer den allgegenwärtigen Affen entdecken. Plötzlich sehen wir die ersten Elefanten. Der Startschuß für die Fotoapparate. Aber es kommt noch besser. Links von uns liegt der Chobe-Fluß. Direkt am Weg steht ein Elefant bereit zum Fototermin. 15 m vor uns überquert eine ganze Herde die Straße. Die Riesen sind bestimmt 4 -5 m groß und trotten gemächlich ihren Weg. Nichts kann sie aufhalten, wie das Krachen der umgetretenen Gehölze und Bäume beweist. Wir lassen uns erzählen, daß im Park etwa 45000 Elefanten leben, die zum Teil eine große Belastung für die Natur darstellen. Sie legen täglich Entfernungen bis zu 40 km zurück, um zu Ihren Wasserstellen zu gelangen. Ein etwas übermütiger Jungbulle trompetet durch den Busch und rennt seinem Rivalen hinterher. Elefantastisch.
Als die Dschungelriesen die Straße freigeben, fahren wir tiefer in das Gebiet. Die nächste Station ist ein Löwenrudel. Es sind Weibchen. Sie haben sich ins Gestrüpp zurückgezogen und zerren an einer Antilope oder etwas ähnlichem. Eines dieser Prachtexemplare liegt davor und beobachtete uns mit ihren bernsteinfarbenen Augen. Wir halten an und ich will mir nicht ausmalen, was passiert, wenn sie plötzlich ihren Speiseplan auf Touristen umstellen würden. Der Rancher hat nicht einmal ein Gewehr dabei. Aber wir scheinen ihr nicht nahrhaft genug zu sein und so bleibt es beim gegenseitigen beobachten.
Weiter geht es. Impala, Impala. Links am Wasser weiden Antilopen, wunderschön gezeichnet. Ziemlich unförmig nehmen sich dagegen die Hippos aus. Der ganze Fluß ist voll mit Flußpferden. Eines vollführt wilde Sprünge, andere begnügen sich damit Augen und Ohren offenzuhalten, heißt aus dem Wasser zu stecken, um bei Gelegenheit wieder abzutauen.
Und wieder Elefanten ohne Ende. Wir sehen auch eine Riesenherde Büffel. In einem Tümpel spielt ein Krokodil mit zwei Störchen. Wir tun so, als ob wir nicht merken, daß du dich anschleichst und hüpfen vor deiner Nase weg.
Die Giraffe ist bestimmt extra engagiert worden. Sie tritt plötzlich aus dem Gehölz, präsentiert sich von allen Seiten, wirft uns einen schmachtenden Blick zu und verschwindet wieder.
Auf dem Rückweg treffen wir unsere Löwen wieder. Um die Spannung zu erhöhen, fahren wir uns in dem lockeren Sand etwas fest. Erst als der Adrenalinspiegel genügend angehoben ist, drehen die Räder nicht mehr durch und es geht weiter. Inzwischen ist es abend und wird immer dunkler. Nach fast drei Stunden kommen wir wohlbehalten und voller tierischer Eindrücke in der Logde an und bereiten uns auf das Abendessen vor. (Mit einem Drink an der Bar)
Das Abendessen findet auf der Pool - Terrasse statt. Wieder erwartet uns ein reichhaltiges Büfett, das alle Diätabsichten zum Scheitern verurteilt. Das Tischgespräch handelt, wie könnte es anders sein, vom Geschäft. Stunde um Stunde. Es ist nicht besonders einfach sich fröhlich zu langweilen, ich muß eben noch viel lernen
hidden_mask meinte am 30. Okt, 00:45:
da werde ich doch gleich ganz ... 
 

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