der Wunsch an sich
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Urlauber sein ist ein harter Job. Der Wecker klingelt um fünf. Gerade noch Zeit für ein wenig Intensiv-Kuscheln, dann heißt es auch schon zu den Waffen, sprich Ferngläser und Fotoapparat und im Dunkeln den Weg zur Kaffeebar finden. Kaffee ist diesmal leckerer Nescafé zum selber mixen, wenn’s wach macht...
Heute ist unser Bootstag. Wir nehmen auf dem Oberdeck des merkwürdigen Flußgefährtes Platz und müssen uns sehr anstrengen, bei der doch sehr gemächlichen Fahrt nicht in den Tiefschlaf zu fallen. Den wilden Tieren ist es wohl auch etwas zu früh, sie lassen lange auf sich warten. Aber da sind sie wieder, die Hippos, die Impalas, Wasserbüffel, Warzenschweine und natürlich die Elefanten. Dieser Ausflug gehört wohl eher zu den weniger aufregenden, dafür ist die Unterhaltung an Bord recht amüsant.
Nach dem Frühstück haben wir ausnahmsweise mal Freizeit. Die muß natürlich für ein intensives Sonnenbad genutzt werden. Da ich mich nicht zu den anderen an den hoffnungslos überfüllten Pool legen will, mache ich es mir auf unserer Terrasse bequem. Nachteil, hier gibt es nur Schatten. Natürlich könnte ich auf den sonnenbestrahlten Rasen wechseln. Der angestellte Rasensprenger hält mich jedoch davon ab. Er liegt drinnen und schläft. Braunsein ist ja langweilig. Damit ich nicht zu langweilig werde, schlafe ich ein paar Runden mit.
Gegen Mittag gibt es wieder den üblichen Festschmaus. Eigentlich wollen wir jetzt wandern gehen. Aber wenn der Bauch doch so voll ist, lockt eine Siesta unglaublich mehr. Gegen vier wieder bewaffnet am Fluß. Kurz entschlossen besteigen wir diesmal ein kleines Schnellboot. Gute Entscheidung. In nur 5 Minuten haben wir dieselbe Entfernung zurückgelegt, wie am Morgen während der gesamten Tour. Und jetzt wird es spannend. Wir beobachten schlafende Handtaschen und nähern uns einem trinkenden Elefanten auf vielleicht 5 m, dazwischen liegt nur noch ein Krokodil. Und so flüstert denn auch unser Rancher: „ wenn der Elefant aufhört zu trinken behalten sie ihre Stellung bei, egal ob sie stehen oder sitzen.“ Nun ich glaube, wir halten auch unseren Atem an. Denn er ist fertig. Etwas unschlüssig wackelt er mit seinem Rüssel, seinen Ohren und sogar mit seinem Kopf. Er ist einfach riesig. Und so verdammt nah. Schließlich dreht er ab und wankt weiter. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit verschwindet das bis dahin reglos liegende Reptil im Wasser.
Etwas entfernt sehen wir eine Elefantenherde mit Nachwuchs. Es soll maximal 5 Tage alt sein. Es benimmt sich noch recht tapsig und kann locker unter dem Bauch der Mutter laufen. Es wird streng darauf geachtet, daß er auf gleicher Höhe mit den anderen bleibt. Sonst kommt sofort ein Rüssel, der ihn wieder zurückholt.
Diese Fahrt ist besonders schön. Wir werden belohnt mit einem unvergeßlichem Sonnenuntergang. Die riesige rote Sonne versinkt im Fluß auf dem sich schwarz die Konturen der Flußpferde abzeichnen. Damit es nicht zu romantisch wird, er mag das ja nicht, erhöht der Rancher die Geschwindigkeit und zeigt uns, was ein Schnellboot ist. Bei der letzten Kurve werden wir dann auch endlich naß und so haben alle ihren Spaß.
Nächster Tagesordnungspunkt: Candle-light-Dinner am Chobe-Fluß. Natürlich nicht das Mückenschutzmittel vergessen. Aber eigentlich gibt es keine Probleme mit Insekten. Oder ist es wirklich das Öl?
So ein Dinner am Fluß in afrikanischer Nacht kann schon richtig romantisch sein. Man muß sich nur tief in die Augen sehen und an die Ewigkeit denken. Was ich auch tue. Es gibt Momente, die darf man nie vergessen.
 

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