der Wunsch an sich
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Als ich auf den Balkon trete, ist der Garten mit dem Pool noch menschenleer. Beruhigt stelle ich fest, dass noch keine Handtücher irgendwelche Liegen besetzen. Lautes Vogelgezwischer begleitet den Tagesanbruch. Junior wird auch wach und nach dem Frühstück geht es zum obligaten Begrüßungsgespräch. Der Reiseleiter lässt seine vielfach erprobten Witze los und stellt die so superseriösen Ausflugsanbieter vor. Erstmal wollen wir aber rein wirklich gar nichts buchen, sondern endlich in die Sonne und ans Meer. Das soll nur vierhundert Meter entfernt sein – aber in welche Richtung? Also bleiben wir erstmal am Pool und legen uns in die strahlend heisse Sonne. Die Animateure sind ja wirklich süß, aber nein auf keinen Fall will ich jetzt Minigolf spielen hey und auch kein Bogenschiessen und Dart schon gar nicht. Das es auch einen Ruhepool gibt, weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht und so erkläre ich bestimmt fünfmal, dass ich aus Deutschland komme, gerade angekommen bin und schon zum dritten Mal in Tunesien bin. Nein in diesem Hotel Zum ersten Mal aber in Hammamet war ich schon vor elf Jahren - leider weiß ich nicht mehr, wie das Hotel hiess, aber es war direkt am Strand und ja klar die zweite Reihe, war damals gerade in Bau. Ich meine, mich noch versteckt an die Baugeräusche erinnern zu können. Vor allem erinnere ich mich, mit meinem Exmann da gewesen zu sein und das ist bestimmt keine gute Erinnerung aber das zweite Mal mit Schwesterchen vor fünf Jahren war super. Das war aber in Madhia. Nun ich kann noch nicht sagen, was mir besser gefällt, ich bin ja gerade erst angekommen (siehe oben) aber ja das Hotel ist ganz schön (bis auf die Monsterkakerlake, deren Kadaver heute früh fachmännisch entsorgt wurde-mit etwas Krepp und erst auf nachdringliche Nachfrage an der Reception und unter zu Hilfenahme der gemachten Fotos) So und jetzt erstmal Mittag… Wo ist eigentlich Junior? Im Hallenbad werde ich fündig. Seit vier Stunden verlässt er das Wasser nicht mehr. Es hat fast Badewassertemperatur und noch sind keine Schwimmhäute gewachsen. Aber jetzt Mittag. Unterwegs wieder nette Menschen. Ja ich bin aus ….(siehe oben)
So aber nun ans Meer. Vor dem Eingang steht ein freundlicher älterer Tunesier den ich nach der Richtung frage. „Du kommst aus Deutschland- Du bist wirklich sehr nett ich habe hier ein Geschenk für dich“ Nein ich will kein Geschenk aber schon baumelt um Juniors Hals eine Kette aus ich weiß nicht was und nun soll ich nur kucken nach der Kette aus vermeintlichen Silber, die seine Frau, die zu Hause sich auch um die große Kinderschar kümmert, in Handarbeit fertigt. Gar nicht teuer „Ich mach guten Preis. Kostet sonst dreißig Dinar für dich für zehn Dinar, weil du so nett bist. Aber ich wollte nur zum Strand?????? Es ist zwecklos das Teil kostet mich sechs Dinar, aber ich denke Junior wird eine gute Gelegenheit finden jemanden damit glücklich zu machen. Also zum Strand geht es da lang und nun gelingt es niemanden, mich noch einmal anzusprechen. Und endlich liegt es vor uns, dieses blaue türkise und royalblau schimmernde unendliche Meer. Etwas zu kalt zum baden - aber ich bin am Meer und kann mich am Anblick nicht satt sehen. Irgendwann kann ich mich davon trennen und auf dem Rückweg treffen wir Momo, einen älteren Tunesier, der die Quadtouren anbietet und uns spontan auf einen Kaffee ins danebenliegende Sheraton einlädt. Hier erfahre ich alles über seine missglückte Ehe mit einer Deutschen und seinem Leben in Deutschland und eigentlich würde er mich sofort heiraten, aber er wäre auch schon glücklich, wenn ich morgen Abend mit ihm ausgehe.
Nun ich muß erstmal nachdenken. Und vielleicht machen wir die Fahrt mit dem Quad (das Leuchten in Juniors Augen stellt die Sonne in den Schatten) aber jetzt muß ich wirklich zurück ins Hotel (Warum weiß ich jetzt auch nicht, aber es wird wirklich Zeit.) Und so kosten wir den letzten Sonnenstrahl am Pool aus und dann beginnt das Abendprogramm.
 

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